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Künstler: Metallica

Album: St. Anger

Erscheinungsjahr: 2003

Anspieltipp: All within my hands

Autor: Markus

Der Mann. Die Wut.

Die Faust auf dem Cover und der bedeutungsschwangere Titel des aktuellen Metallica-Albums kündigen es bereits an:  Die Urväter des Bay Area-Thrash Metals wollen es nun endlich wissen und liefern mit „St. Anger“ das vielleicht aggressivste Album der Bandgeschichte ab. Vorbei sind die Zeiten, in denen die Band sich in seichteren Gefilden heimisch fühlte und sich statt Gas zu geben, in häufig Unverständnis hervorrufenden Experimenten verlor. Hier wird geklotzt nicht gekleckert. Metallica sind wütend wie nie zuvor und treten dem Mainstream mächtig in den Arsch. Robert Trujillo löst den ausgestiegenen Jason Newsted am Bass ab und trägt entscheidend zum Gelingen eines ganz und gar faszinierenden Albums bei. Für großen Diskussionsstoff lieferte nach der Veröffentlichung von „St. Anger“ der polternde Drumsound, der eine echte Neuerung im Soundgefüge der Band darstellt. Meiner Meinung nach unterstreicht dieser die unglaubliche Rohheit, mit der Metallica auf vorliegender Veröffentlichung zu Werke gehen in perfekter Art und Weise. Lars Ulrich verdrischt die Felle wie ein Wahnsinniger, kann es mit jedem Jungspund aufnehmen und verpasst den 11 Kompositionen den nötigen Drive. Alle Achtung, was der Drummer in seinem Alter noch zu leisten im Stande ist. Auch James Hetfields Vocals sind wieder energischer geworden. Zwar hat der Meister sich im Laufe der Jahre zu einem wirklich guten Sänger gemausert, die Aggresivität die er hier jedoch in seine Stimme legt, ist schlicht und einfach beeindruckend.

Die beiden ersten Songs „Frantic“ und „St. Anger“ sind knallharte Hits reinsten Wasser. Nicht umsonst konnte man sie monatelang im Radio vernehmen und/oder auf den einschlägig bekannten Musiksendern bewundern. Das gute daran: Beide Singleauskopplungen bestehen den Test der Zeit mühelos. Auch nach dem 100sten mal anhören nutzen sie sich nicht ab und wissen zu gefallen. Welche Songs können das schon von sich behaupten? Ganz einfach Stücke für die Ewigkeit. Basta. Wesentlich untypischer und für Metallica Verhältnisse erstaunlich sperrig kommt das großartige „Some kind of monster“ daher. Ein schleppender Song, der wie eine Planierraupe aus den Boxen gewalzt kommt. Derartiges Material hatte man bis dato noch nie von der Band gehört. „Dirty window“, „Invisible Kid“ und „My world“ sind arschtighte Rocker, die nur eine Marschrichtung kennen: Vorwärts! Besagte Songs glänzen wie das gesamte Album durch geniales Gitarrenspiel, überirdisch eingeholzt von Kirk Hammit, der zum ersten mal seit „...and justice for all“ wieder Vollgas geben darf. Die Jungs agieren hier mit einer Lässigkeit, dass einem angst und bange wird und verlieren nie den Song an sich aus den Augen. Die an Nummer 9 positionierte Granate „The unnamed feeling“ besticht durch einen hammermäßigen Refrain, kein Wunder, dass es sich hier um die dritte Singleauskopplung handelt. Obwohl noch am ehesten mit dem Material der letzten Metallica – Scheiben vergleichbar, ist auch hier die wiedergewonnene Härte allgegenwärtig. Vollends genial sind auch „Purify“ und die abschließende Megahymne „All within my hands“ geworden. Absolute Killertracks, die sich erst nach häufigerem Hören in die Gehörgänge fräsen. Hat man erst alle Details erschlossen, gibt es absolut kein Halten mehr. Well done, boys!

Metallica sind ohne wenn und aber zurück - und das besser denn je. „St. Anger“ wirkt spontan, roh und gleichzeitig perfekt durchdacht. James, Lars, Kirk und Robert lassen den Hörer völlig geplättet zurück. Ohne Zweifel ein Meilenstein der Musikgeschichte.

 

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